Port-Implantationen

Was sind Portkatheter – Systeme?

Portkatheter-Systeme – umgangssprachlich kurz als Ports bezeichnet – werden dann implantiert, wenn zur Behandlung eines/r Patienten/-in ein oftmaliger Zugang zum Venensystem notwendig ist. Durch einen kurzen chirurgischen Eingriff in Lokalanästhesie von 35–40 Minuten Dauer wird dafür durch die Implantation eines Ports eine bequeme Möglichkeit geschaffen.

Sachgerecht implantiert, richtig benutzt und sorgfältig gewartet, stellen Ports sowohl für den Patienten als auch für das Pflegepersonal eine wesentliche Erleichterung dar. Für den Umgang mit diesen Patienten ist wichtig zu wissen: Der Grund für die Portimplantation ist immer eine schwere, häufig sogar lebensbedrohliche Erkrankung.

Beschreibung des Portsystems

Jedes Port-System besteht aus einer kleinen Metall-, Kunststoff- oder Keramikkammer mit einem Durchmesser von 2–3 cm und einem Katheter. Für die Systeme LifePort® und Vortex-Port® wird Titan verwendet, ein Material, das sich als besonders geeignet für Implantate erwiesen hat. Portkammer und Katheter werden zusammen mit dem für die Implantation nötigen Zubehör vom Hersteller in einer gemeinsamen sterilen Verpackung geliefert.

Ports gibt es in verschiedenen Größen und Modellen. Der operierende Arzt wird auf Grund der körperlichen Konstitution des Patienten und der geplanten Therapie entscheiden, welches System für ihn/sie das geeignete ist. Auch die Kathetergröße ist ein wichtiges Kriterium für seine Entscheidung.

Auf der Seite der Portkammer, die nach der Implantation der Haut zugewandt ist, befindet sich ein Septum aus Silikongummi. Da dieses Septum etwas erhöht ist, kann seine Lage unter der Haut leicht ertastet werden. Eine Punktion durch die Haut und das Septum bis in die Portkammer stellt den Zugang zum Blutkreislauf her. Injektionen können somit schnell und problemlos durchgeführt werden.

Das Septum besteht aus Silikonmaterial, bei dem sich der Stichkanal nach jedem Einstich wieder schließt. Mit einer Nadel mit Spezialschliff kann das Septum mehr als tausendmal durchstochen werden, ohne dass es undicht wird. Die Benutzung normaler Nadeln würde aber sehr schnell zur Beschädigung des Septums mit daraus resultierenden Komplikationen für den Patienten führen.

Seitlich am Port befindet sich ein kleiner Stutzen zur Verbindung der Portkammer mit dem Katheter. Der Katheter wird in eine große Vene eingeführt und verbleibt dort Wochen und Monate, bei einzelnen Patienten sogar mehrere Jahre. Über diesen Katheter kommt das Medikament aus der Portkammer in die Blutbahn. Bei Blutentnahmen gelangt das Blut auf umgekehrtem Wege über Katheter, Portkammer und Nadel bis in die Spritze.

Als Kathetermaterialien sind Polyurethan und Silikon üblich. Polyurethan-Katheter bieten einige Vorteile. Sie sind mechanisch stabiler und haben daher geringere Wandstärken. Bei gleichem Außendurchmesser resultiert daraus ein größeres Lumen. Polyurethan hat eine glattere Oberfläche, was die Thrombozyten-Adhäsion und somit die Gefahr einer Thrombus-Bildung verringert.

Die Katheter-Größen (s.u.) werden in French (FR) angegeben, für venöse Portsysteme sind 6–10 FR üblich. In Abhängigkeit vom geplanten Verwendungszweck wird sich der Arzt für einen Port mit einem stärkeren oder schwächeren Katheter entscheiden. Auch die Konstitution des Patienten muss berücksichtigt werden.

Indikation für eine Port – Implantation

Chemotherapie (Langzeittherapie  von Cytostatika und aggressiven Medikamenten Tumortherapie (regionale Therapie bei Lebertumoren, Metastasen, Kopf – und
Extremitäten – Tumore
Langzeit – intravenöser Therapie
Parenterale Ernährung

Kontraindikationen für eine Port – Implantain

disseminierte intravasale Gerinnung, Bakteriämie, Septikämie bei adäquater Vorbereitung sind Dauer-Antikoagulation / Thrombopenie keine Kontraindikation für die Port-Implantation

Was ist bei der  Port- Punktion zu beachten?

  • alle benötigten Materialien vor Punktion zurecht legen
  • Aseptische Arbeitsweise
  • nur Portnadeln verwenden
  • keine Spritzen  < 10 ml Volumen
  • keine Injektion / Infusion unter  hohen Druck
  • Rückenlage  des Patienten zur Punktion

Port – Pflege

  • Während der ersten Tage nach der Portimplantation Vermeidung schwerer  körperlicher Aktivitäten
  • Spülung  nach  der Injektion / Infusion mit 10 ml isotoner NaCl-Lösung
  • anschließend Heparinblock mit 100 IE auf 1 ml NaCl ( 4-5 ml)
  • Im anwendungsfreien Intervall Port alle 4 – 6 Wochen Spülen
  • Nach Blutentnahme oder Gabe von Blutkomponenten  sorgfältiges Spülen (20 ml NaCl-Lösung )  vor Heparinblock
  • bei Injektion/Infusion auch am Folgetag Kanüle belassen, Schutz mit sterilen Klebeverband, kann bis zu einer Woche belassen werden
  • vor Entfernen der Nadel Desinfektion und Nadel langsam entfernen, Abkleben  der Punktionsstelle

Ausstellung eines Patienten – Passes

Der Patientenpass ist äußerst wichtig. Patienten mit einem implantierten Portsystem sollten den Patientenpass stets bei sich tragen. In Notsituationen kann die Kenntnis zum implantierten Port  sehr wichtig sein